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Arhat – der Vollkommene

Woher stammt das Wort Arhat?

 
Bevor der Buddhismus erschaffen wurde, waren Arhats, der Überlieferung nach, mit magischen Kräften ausgestattet. Erst mit dem Buddhismus fiel diese Eigenschaft weg bzw. sie veränderte sich. Ursprünglich wurden die sechzehn Gefährten des Buddha auch als die Sechszehn Arhats bezeichnet. China erweiterte die Liste auf Achtzehn Arhats: Kanaka der Bharadvaja, Pantha der Ältere, Pindola Bharadvaja, Kanaka der Vatsa, Nandimitra, Nakula, Bodhidharma, Kalika, Vijraputra, Gobaka, Rahula, Nagasena, Angida, Vanavasa, Asita, Pantha der Jüngere, Nantimitolo und Kundadhana. Weitläufig gesehen, könnte man diese „Jüngerschaft“ auch mit den christlichen Aposteln zur Zeit Jesus Christi vergleichen. Im positiven Sinn ist der Begriff Araham eine hoheitliche Ansprache im Sinne von „Euer Ehren“. Im „negativen Sinne“ bedeutet dieser Begriff die Zerstörung der feindlichen Gedanken. 
 
 
Was ist ein Arhat?
 
Ein sogenannter Arhat bedeutet im Buddhismus eine vollkommene Person, die das Nirvana (spirituelle Erleuchtung) erreicht hat. Sie hat einen langen Weg beschritten und die Einsicht in die wahre Natur der Existenz erhalten. 
 
Ein Arhat, der sich von den Fesseln des Begehrens befreit hat, wird nicht wiedergeboren. Er gilt als verehrungswürdig, vermögend und edel. In seinem Stadium hat der praktizierende Arhat sowohl Gier, Hass als auch Verblendung vollständig abgelegt. 
 
 

Welche Arhat - Arten gab es?

 
Es gab zwei unterschiedliche Arten von Arhats, also von sogenannten befreiten Wesen. 
 
Arhats, die auch „Bodhisattva Arhats der Hinayana-Art“ genannt wurden, hatten als Ziel, ein befreites Wesen zu werden. Sobald ihnen das gelungen war, fingen sie damit an das Bodhichitta (Streben nach Erleuchtung) zu entwickeln und folgten diesem Pfad im Anschluss. Nach ihrem Tod, setzte sich ihr Geisteskontinuum in einem reinen Bereich fort. Als reinen Bereich definiert man einen Bereich ohne jegliches Leid. 
 
Und es gibt die sogenannten „Arhats mit letztendlicher Linie“.  Sie strebten ebenfalls nach Befreiung, entwickelten im Anschluss Bodhichitta und hatten schon zum Ziel Buddha zu werden, lange bevor sie sich auf den Weg machten zum Arhat zu werden. Bei „Arhats mit letztendlicher Linie“ kann sich das Geisteskontinuum entweder in einem reinen Bereich fortsetzen oder sie können sich auf unserer gewöhnlichen Ebene der Existenz manifestieren. 
 
Bereits zu Lebzeiten des Buddha Shakyamuni sollen viele seiner Schüler durch verschiedene Methoden (wie Meditation, Rezitation oder auch nur durch bloßes Zuhören einer Rede) zu Arhats geworden sein. 
 
Beide Arten befreiter Wesen haben die menschliche Existenz und das unkontrollierbare Auftreten der Wiedergeburt überwunden. Das heißt allerdings nicht, dass sie nun ihre Wiedergeburten unter Kontrolle haben, sondern dass sie nie unter der Macht von störenden Emotionen und Karma wiedergeboren werden. 
 
 

Was ist der Unterschied zwischen Arhat und Bodhisattva?

 
Ein Bodhisattva war eine Person, die nach seiner Befreiung mühelos das Bodhichitta (Streben nach Erleuchtung für alle fühlenden Wesen) erreicht hatte. Er wollte allerdings nicht, wie ein Arhat, in individueller Befreiung (bleibendes Nirvana) bleiben sondern frei von diesem leben. Sprich, er strebte ein nicht bleibendes Nirvana an und wollte daher Buddha werden. 
 
Ein Arhat schob den letzten Schritt in das Nirwana nicht freiwillig auf, um anderen Wesen auf ihrem Weg aus dem Leiden zu helfen. Er versuchte daher, durch das Lehren des Dharma, die anderen Wesen auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu unterstützen. Er gab ihnen die Möglichkeit und Hilfestellung gutes Karma zu schaffen. Der Arhat hatte anderen Glaubensgenossen gegenüber keine ethische Verpflichtung die Lehre zu verbreiten oder Anweisungen zu erteilen. Es oblag allein seinem Entschluss, ob er anderen Lebewesen helfen wollte. Er erreichte das bleibende Nirvana. 
 
 

Wie werden Arhats dargestellt?

 
Da die Arhats bereits weit vor dem Ableben des Siddharta Gautama Buddhas auf der Welt weilten, werden diese meist mit markanten Eigenschaften der Alterswürde dargestellt. Oft haben die Figuren und Statuen einen langen Bart, dichte Augenbrauen, einen Haarkranz, Falten, einen ermüdeten bzw. gebrechlichen Körper oder besitzen einen Gehstock. 
 
 

Fazit

 
Das Thema Arhat ist ein sehr komplexes Gebiet und verfügt über viele Facetten. Stürzt man sich in die Geschichte dieser „befreiten Wesen“, versinkt man nach und nach in deren Leben und Schaffen. Ihr tiefer Wunsch nach Erleuchtung und der harte Weg bis zur Erfüllung dieses Wunsches machen Mut und geben Kraft. Kein Weg ist zu weit, um seine eigenen Herzensangelegenheiten und Bedürfnisse zu erreichen. Wichtig ist der Fokus und der unbändige Wille sein Ziel zu erreichen.
 
Tags: Arhat

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