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Ming Dynastie – eine der prägendsten Epochen Chinas

In welcher Epoche erstrahlte die Ming Dynastie

 
Die Ming Dynastie wurde 1368 durch den Rebellenführer Zhu Yuanzhang gegründet. Sie folgte auf die Yuan Dynastie, die direkt aus der Mongolei stammte. Yuanzhang, ein Anführer der roten Turbane (Gruppe aufständischer Bauern) kämpfte 1363 in einer unerbittlichen Flotteschlacht auf dem Pyang-See um den Titel des künftigen Kaisers von China. Er erlangte die Macht zurück und befreite China nach über einem Jahrhundert fremder Herrschaft. Die Ming Dynastie gilt als bedeutende und eine der prägendsten Epochen in der Geschichte Chinas. 
 
Folgende Kaiser der Ming Dynastie herrschten über China: 
 
  1. Hongwu (1368-1398): Gründer der Dynastie, persönlicher Name: Zhu Yuanzhang 
  2. Jianwen (1398-1402) 
  3. Yongle (1402-1424) 
  4. Hongxi (1424-1425) 
  5. Xuande (1425-1435) 
  6. Zhengtong (1435-1449 und 1457-1464) 
  7. Jingtai (1449-1457) 
  8. Chenghua (1464-1487) 
  9. Hongzhi (1487-1505) 
  10. Zhengde (1505-1521) 
  11. Jiajing (1521-1566) 
  12. Longqing (1567-1572) 
  13. Wanli (1572-1620) 
  14. Taichang (1620) 
  15. Tianqi (1620-1627) 
  16. Chongzhen (1627-1644) 
 
Welche prägenden Einflüsse hatte die Ming Dynastie auf China
 
Während der Ming Dynastie wurde China als das fortschrittlichste Land der Welt angesehen. Sowohl die Kultur, die Literatur als auch das Kunsthandwerk entwickelte sich unter dem Einfluss der neuen Herrscher stets weiter und wurde ohne Unterlass nachhaltig gefördert. In dieser Zeit entstanden auch die ersten bemerkenswerten Porzellanwerke, für die die Ming Dynastie weltweit bekannt ist. Ebenfalls in dieser Phase wurden die ersten Bücher gedruckt und vertrieben. Dies geschah mithilfe mobiler chinesischer Schriftzeichen. In diesem Zusammenhang muss die „Enzyklopädie der Yongle-Periode“ erwähnt werden, an deren Erstellung über 2.000 Gelehrte von 1403 bis 1408 gearbeitet haben. Hintergrund und Zweck der Erstellung dieser Universal Enzyklopädie war, die gesamten Schriften, die aus frühesten Zeiten bis in die Ming-Zeit erhalten geblieben waren, zu sammeln und der Nachwelt zu überliefern. Sämtliche Werke über Geschichte, Geographie, Recht und Politik, Philosophie, Architektur, Sprache und Schrift und viele weitere Gebiete wurden in diesem unglaublichen Werk aufgenommen. Das Material nahm einen so gigantischen Umfang an, dass es zum Schluss gar nicht mehr gedruckt werden konnte. Es bestand in seiner Originalfassung aus über 11 000 Bänden, von denen später noch zwei Kopien angefertigt wurden. Das Originalwerk als auch beide Kopien sind zum größten Teil verloren gegangen und es existieren weltweit nur noch ca. 400 Bände. 
 
Auch der Handel wurde durch die Herrschaft der Ming Kaiser nachhaltig beeinflusst. So erstreckte sich eine Zeit lang der gesamte Handelsbereich über den kompletten indischen Ozean und von Europa bis nach Afrika und die wirtschaftliche Entwicklung blühte auf. Südeuropäische Länder, wie Portugal und Spanien, hatten durch diverse Eroberungen große Mengen Silber und andere Edelmetalle zur Verfügung, die sie ausgaben, um Seide, Tee und andere ostasiatische Produkte aus China zu erstehen.
 
Da die traditionsbewussten Konfuzianer den Handel im Grunde zutiefst verachteten, änderte sich nach dem wirtschaftlichen Höhepunkt die geistige Haltung und verkehrte sich ins Gegenteil und somit zu einer konservativeren Politik. Zudem zerstörte man aufgrund eines Konflikt mit Japan alle hochseetüchtigen Schiffe, um den Schmuggel nach Japan zu unterbinden. Da diese Maßnahme keine langfristige Lösung darstellte, verbot man zwischenzeitlich den gesamten Außenhandel, was aber zu noch mehr Schmuggel und Piraterie führte. Diese Politik der kompletten Isolation wirkte sich noch Jahrhunderte später auf China aus. Immer mehr europäische Staaten tauchten mit fortschrittlicher Technologie im stillstehenden China auf und eroberten nach und nach den Markt.
 
In der Hochphase der Ming Dynastie zählte das chinesische Militär rund 1 Millionen Männer, die zur Errichtung einer riesigen Marine und einem stehenden Heer verhalfen. Durch kluge politische Entscheidungen und interne Organisationen hatte das Regierungshaus lange Zeit den Ruf des sicherste Territoriums seiner Zeit. 
 

Bauprojekte in der Ming Dynastie

 
Bereits zu Beginn der Ming Dynastie wurde mit großen Bauprojekten begonnen, um die Wirtschaft nach den bitteren Jahren unter mongolischer Herrschaft wiederzubeleben.
 
Chinesische Mauer  
 
An der Chinesischen Mauer entstanden während der Ming Dynastie nahezu alle wichtigen Teile in den verschiedenen Abschnitten. Auch wurde die Mauer immens erweitert und auch Reparaturen fanden bereits statt.
 
Die verbotene Stadt 
 
Im Jahr 1421 wurde das heutige Beijing („Nördliche Hauptstadt“) erstmals unter diesem Namen zur Hauptstadt des Reiches. Der dritte Ming-Kaiser Yongle schloss den Bau der Verbotenen Stadt im Jahr 1420 ab. Von der Verbotenen Stadt aus regierten die chinesischen Dynastien bis zum Ende der Qing Dynastie das komplette Land. 
 
Der Tempel des Himmels 
 
Der Tempel des Himmels befindet sich im Südosten von Beijing und war einst der Ort für die königlichen Priester, um für schönes Wetter und eine gute Ernte zu beten. In der Ming Dynastie im Jahr 1420 wurde dieser Tempel, der eine Fläche von 2,72 Millionen m² einnimmt, erbaut. Der Tempel des Himmel wurde als eine der Relikte für das Weltkulturerbe von der UNESCO aufgenommen.
 
Mingxiaoling Mausoleum 
 
Das Mingxiaoling Mausoleum ist das größte kaiserliche Mausoleum in China. Es liegt in einem östlichen Vorort von Nanjing am Fuße des Zhongshan Berges. Kaiser Zhu Yuanzhang, der erste Herrscher der Ming Dynastie, und Königin Ma sind hier begraben.
 
Die Ming Kaisergräber 
 
Der 120 km² große Friedhof beherbergt die Überreste der 13 Kaiser der Ming Dynastie sowie deren Kaiserinnen, Konkubinen, Prinzen und Prinzessinnen. Diese Grabstätten sind die am besten erhaltenen imperialen Grabstätten in ganz China und wurden von der UNESCO ebenfalls als Weltkulturerbe nominiert. 
 

Das Ende der Ming Dynastie

 
Der größte Feind der Ming Kaiser war jedoch das Mandschurische Reich im Nordosten. Den Mandschurischen Kämpfern gelang es, die chinesische Mauer zu überwinden und in das Land der Ming Dynastie einzudringen. Zur gleichen Zeit wurden weite Teile des chinesischen Nordens durch Dürren und Wasserarmut geschwächt. Es kam regional zu Aufständen, die das ganze Land schwächten. Im Jahr 1644 gelang es den Mandschuren schließlich, Peking zu erobern und die Ming Dynastie ging zu Ende. Die Qing Dynastie begann und wurde zur letzten Dynastie Chinas, vor Gründung der Republik China. 
 

Die Geschichte vom Ming Porzellan

 
Porzellan ist eine sehr spezifische Art der Keramik, die unter extremen Temperaturen im Ofen hergestellt wird. Anfang des 16. Jahrhunderts v. Chr. während der Shang Dynastie gab es in China bereits erste Prototypen einer Porzellanart. Während der Tang Dynastie (618-907) wurde die Porzellanherstellung nach und nach überarbeitet, während in der Song Dynastie (960-1279) das chinesische Porzellan in der ganzen Welt berühmt wurde. Der 1522 in der Provinz Guangzhou erbaute Brennofen Dragon Kiln wurde ursprünglich nur für das kaiserliche Porzellan der Ming Dynastie benutzt. Die Ming Dynastie Herrscher bevorzugten dieses Porzellan für Rituale und den religiösen Gebrauch. Ein Gesetz der Dynastie gab an, dass Statuetten und Gegenstände, die in Schreinen und Tempeln verwendet werden, vornehmlich aus diesem weißen Porzellan gemacht sein mussten. 
 
Die dort hergestellten Unikate aus dem Dragon Kiln waren in den Jahrhunderten danach ausschließlich für Auftraggeber von hohem Rang und Stand. Je mächtiger ein Auftraggeber, desto imposanter die Stücke. Besaß man eine Figur, eine Vase oder etwas Ähnliches aus dem "Dragon Kiln", so wurden ganze Schreine in der Größe von Häusern für sie erbaut, um ihnen einen geeigneten Rahmen zu verschaffen. Diese wertvollen Stücke vererbten sich von Generation zu Generation und schenkten den Familien Anerkennung und unermesslichen Reichtum.  
 
Der Überlieferung nach fielen ca. im Jahr 1603 Tausende von Stücken wertvollen blau – weißem Ming Porzellans an holländische Piraten, die portugiesische Frachtschiffe kaperten. Die wunderschönen Stücke wurden versteigert und lösten einen nicht vorhersehbaren Trend über Porzellan in Europa aus. Ming Porzellanstücke wurden zu solch hohen Preisen verkauft, dass sich bald der Spitzname „weißes Gold“ etablierte.
 
Ming Vasen und Ming Porzellan aus der Ming Dynastie werden aktuell auf dem Kunstmarkt mit mehreren Millionen Dollar gehandelt und zu Höchstpreisen versteigert.
 
 

Fazit

 
China erlebte mit der Ming Dynastie eine Blütezeit, die für das gesamte Land von unschätzbarem Wert war. Die Entstehung fantastischer Bauwerke wurde forciert, die stark expansive Außenpolitik tat dem Markt gut, die Kultur wurde revolutioniert, das Kunsthandwerk erlebte eine Neugeburt und der weltmännische und fortschrittliche Ruf erklang damals weit über die Grenzen des Landes hinweg. Die defensive Politik drängte diesen Trend zurück, doch das Vermächtnis der Ming Dynastie ist bis heute überall zu finden.
 
 

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